Die PECH-Regel

Pech, wenn es doch passiert: Erste Hilfe bei Sportverletzungen

Fußball, Handball, Basketball oder Tennis – Ballsportarten mit schnellen Richtungswechseln, Stopp- und Drehbewegungen und großen Krafteinwirkungen haben ein hohes Risiko für Verletzungen. Doch auch bei scheinbar „harmlosen“ Sportarten wie dem Joggen ist eine falsche Bewegung schnell passiert.

„Bei den häufigsten Sportverletzungen wie Prellungen, Zerrungen oder Verrenkungen ist die sog. PECH-Regel die rettende Erste-Hilfe-Maßnahme, “ erklärt Dr. med. Dominik Wilkens, leitender Oberarzt der Unfallchirurgie im ZOT. PECH steht dabei für:

  1. Pause machen
  2. Eis
  3. Compression (Druck)
  4. Hochlagern

und beschreibt eine Abfolge von Selbsthilfemaßnahmen, die akute Schmerzen nach einer Sportverletzung lindern und den Heilungsprozess unterstützen können.

„Zähne zusammenbeißen und weiter machen – das ist keine gute Idee“, warnt Sportmediziner Wilkens. Dadurch riskiere man nur weitere Schäden. Wer sich beim Sport verletzt hat, solle auf jeden Fall eine Pause einlegen, sich hinsetzen oder -legen und die betroffene Körperstelle ruhig halten.

Auch beim Kühlen gibt es Einiges zu beachten: Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße. Das stillt die Schmerzen, die Schwellung bleibt gering, ein möglicher Bluterguss wird nicht so groß. Doch Vorsicht: Coolpacks sollten niemals direkt auf die Haut gelegt werden. „Zu viel Kälte hat einen gegenteiligen Effekt,“ erklärt Wilkens. „Die Blutgefäße weiten sich wieder, um Erfrierungen zu verhindern.“ Deshalb solle das Coolpack immer in ein Tuch oder T-Shirt gewickelt werden und die betroffene Stelle nicht länger als 10 Minuten am Stück gekühlt werden, rät der Sportmediziner. Wer kein Coolpack greifbar habe, könne auch ein in kaltes Wasser getauchtes Shirt zur Kühlung der betroffenen Stelle verwenden.

Ein Verband sorgt nicht nur dafür, das Coolpack an der richtigen Stelle zu fixieren: Ein Druckverband hilft, Blutungen und Schwellungen zu verhindern und das betroffene Gelenk zu stützen. „Zu straff sollte der Verband dabei jedoch nicht angelegt werden,“ warnt Wilkens, „sonst drohen Gefühlsstörungen und im schlechtesten Fall Gewebeschäden.“

Wenn das betroffene Körperteil versorgt ist, sollte es hochgelagert werden. „Das verringert die Blutzufuhr in den verletzen Bereich und fördert den Abtransport der Gewebeflüssigkeit, was wiederum die Schwellung reduziert“, erklärt Dr. Wilkens.

Sportverletzungen – wann zum Arzt?

„Bei anhaltenden Schmerzen ist es immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um ernsthafte Verletzungen wie Bänderrisse oder Knochenbrüche auszuschließen,“ rät Wilkens. Starke Schmerzen, Schwellungen, die trotz Kühlung nicht zurückgehen, große Hämatome (Blutergüsse) und eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit seien immer Indikatoren zum Arzt zu gehen. „Schwere Verletzungen, die mit starken Blutungen, Knochenbrüchen oder Bewusstlosigkeit einhergehen, müssen jedoch in jedem Fall sofort ärztlich abgeklärt werden“, stellt Wilkens klar.

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