10 Jahre Gefäßchirurgie am St. Vincenz-Krankenhaus

01.07.24   |  Pressemitteilung

Jubiläum auf dem Schafsberg: Genau zehn Jahre ist es her, dass hier die Klinik für Gefäßchirurgie etabliert und damit ein wichtiger Baustein für die medizinische Versorgung in der Region gesetzt wurde. Eine Dekade später hat Chefärztin Dr. Patricia Schaub gemeinsam mit ihrem Team eine Abteilung aufgebaut, die weit über die Grenzen des Landkreises hinaus einen hervorragenden Ruf genießt.

Wir sprachen mit Chefärztin Frau Dr. Schaub über besondere Meilensteine aus zehn Jahren Gefäßchirurgie am St. Vincenz, was Patienten von ihr und ihrem Team erwarten können und welche Trends und Innovationen sie zukünftig in ihrem Fachgebiet erwartet.

Frau Dr. Schaub,herzlichen Glückwunsch zum Zehnjährigen! Wie lautet Ihr spontanes Resümee nach einer Dekade auf dem Schafsberg?

Viel Arbeit! Aber dadurch haben wir auch viel erreicht: Das Team ist enorm gewachsen. Wir operieren inzwischen drei Mal in der Woche parallel in zwei OP-Sälen und bieten neben den Sprechstunden im Limburger Krankenhaus eine zusätzliche Gefäßsprechstunde in Hadamar an. Die Abteilung ist von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifiziert und war seinerzeit das erste Gefäßzentrum in der Region.

Alles in allem beste Voraussetzungen, sehr vielen Patienten mit Gefäßerkrankungen eine umfassende Versorgung anbieten zu können. Ein Angebot, das von Patienten und den einweisenden Kollegen sehr gut angenommen wird.

Sie haben bereits einige Erfolge genannt. Auf welche Entwicklungen oder Meilensteine sind Sie besonders stolz?

Einer der wichtigsten Meilensteine war mit Sicherheit die Etablierung der Sektion Angiologie vor neun Jahren. Dank der Expertise unseres Sektionsleiters Dr. Reimund Prokein können wir so vor Ort wertwolle nicht-invasive Diagnostik durchführen, die ganz entscheidend für den Erfolg der anschließenden Therapie ist.

Weitere Meilensteine waren sicherlich auch unsere Umzüge in neue Räumlichkeiten: 2019 haben wir unsere eigene nach modernsten Standards eingerichtete Station im 7. Stock in Betrieb nehmen können. Letztes Jahr sind wir mit der gefäßchirurgischen Ambulanz hausintern umgezogen und profitieren seitdem dadurch, dass wir nun auch räumlich mit der Angiologie eine Einheit bilden.

Vor allem mit Blick auf die Gewinnung von Fachkräften bin ich außerdem sehr stolz darauf, dass wir über die volle Weiterbildungsermächtigung zum Gefäßchirurgen verfügen und dadurch bereits drei Gefäßchirurgen vor Ort ausbilden konnten.

Welcher medizinische Bedarf hat sich als besonders dringlich herausgestellt, welche diagnostischen und therapeutischen Bereiche werden besonders gut angenommen?

Wir bilden vor Ort das gesamte Spektrum ab und behandeln sämtliche gefäßchirurgische Krankheitsbilder. Besonders häufig sehen wir dabei Patientinnen und Patienten, die unter dem sog. diabetischen Fußsyndrom oder der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit leiden. Darüber hinaus nimmt die Aneurysmachirugie bei uns einen besonders hohen Stellenwert ein - wann immer möglich führen wir diese endovaskulär durch.

Gibt es medizinische Innovationen oder Behandlungsmethoden, von denen Sie sich wünschen, sie wären schon vor zehn Jahren verfügbar gewesen?

Endovaskuläre Verfahren, bei denen der Zugang zum Operationsfeld über einen winzigen Schnitt oder lediglich durch eine Gefäßpunktion erfolgt, hätte ich mir schon zu meiner Ausbildungszeit gewünscht. Denn hierbei handelt es sich um eine vergleichsweise schonende Behandlungsmethode, durch die den Patienten langwierige offene Eingriffe mit vielen Wunden erspart werden können.

Was liegt Ihnen und Ihrem Team in der Behandlung Ihrer Patienten besonders am Herzen?

Für mich ist es wichtig, dass die Patienten sich bei uns gut aufgehoben fühlen und mit unserer Behandlung zufrieden sind. Sie sollen spüren, dass wir alles in unserer Macht Liegende tun, um ihre Erkrankung zu lindern und zu heilen.

Kurz gesagt: Patienten, die mit Beschwerden zu uns kommen, sollen das Krankenhaus nach unserer Behandlung zufrieden und zu Fuß wieder verlassen können.

Was macht die Gefäßchirurgie für Sie persönlich aus, warum haben Sie sich für diese medizinische Disziplin entschieden?

Eigentlich wollte ich immer Viszeralchirurgin werden. Doch im Gegensatz zur Viszeralchirurgie ist die Gefäßchirurgie eine rekonstruktive Chirurgie. Das heißt, unser primäres Ziel ist es, etwas wiederherzustellen und dadurch Patienten außerordentlich viel Lebensqualität zurückzugeben. Das hat mich von diesem Fach überzeugt.

Ich würde schon behaupten, dass die Gefäßchirurgie die Königsdisziplin der Chirurgie ist: Man ist feinmotorisch gefragt, man muss bis zu zehn Stunden hochkonzentriert am OP-Tisch stehen, denn eine Sekunde Unachtsamkeit kann zu einer Katastrophe führen. Und man muss es auch psychisch aushalten, unter extremen Drucksituationen blitzschnell Entscheidungen zu treffen.

Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie für die Zukunft der Gefäßchirurgie? Welche Trends und Innovationen erwarten Sie in den nächsten Jahren?

Unser Ziel ist es, so weiter zu machen wie bisher und die Entwicklungen und Erfolge der letzten Jahre konsequent weiterzuführen. In diesem Kontext freue ich mich vor allem über die Entscheidung der Klinikleitung, vor Ort einen sog. Hybrid-OP zu ergänzen. Dieser eröffnet uns modernste Möglichkeiten noch schonender zu operieren – ein enormer Benefit für die Patienten.

Kontakt

Gefäßchirurgie, vasculäre und endovasculäre Chirurgie
Auf dem Schafsberg
65549 Limburg

Tel.: 06431 292 - 4411
E-Mail: gefaesschirurgie@st-vincenz.de